Die Sprache
Ostfriesen sprechen eine eigene Sprache, die sich vom Niederdeutschen unterscheidet. Diese Sprache ist sehr melodisch und hat einen eigenen Wortschatz. Viele Wörter in der Ostfriesischen Sprache sind aus dem Niederländischen übernommen worden. Einige Wörter sind jedoch auch aus dem Englischen übernommen worden, da viele Ostfriesen englische Vorfahren haben.
Einige typische ostfriesische Wörter sind:
Aldfrisk – alter Freund
Büddelkoker – Schlafanzug
Dang – Tag
Föhr – Insel
Heederblom – Heideblume
Klabaster – Kreide
Lüttje Lage – kleiner Ort
Minsch – Mensch
Neeseln – niesen
Platt – flach, ebene Landschaft
Söttwarper – Schneider
Traditionen
Eine der einzigartigen Traditionen, die es in Ostfriesland gibt ist das „Pökeln“. Dabei werden Fisch und Fleisch in einer Mischung aus Salz, Wasser und Gewürzen eingelegt und anschließend geräuchert. Das Pökeln war früher vor allem eine Methode um Lebensmittel haltbar zu machen, doch heute ist es vor allem eine kulinarische Spezialität. Ein weiteres traditionelles Gericht aus Ostfriesland ist „Teegebäck“. Diese süßen Kekse werden mit verschiedenen Frucht- und Gewürzmarmeladen gefüllt und sind ideal für Teezeiten oder als kleiner Snack zwischendurch.
Ostfriesland ist außerdem bekannt für seinen „Tee“. In Wahrheit handelt es sich hierbei um Kräutertee, da er kein Schwarzer Tee enthält. Früher wurde dieser Tee vor allem von den Bauern getrunken, da er sehr preiswert hergestellt werden konnte. Heute ist Ostfriesentee jedoch weltweit bekannt und beliebt und gehört zu den typischen Spezialitäten aus dem Norden Deutschlands.
Die ostfriesische Architektur
Die ostfriesische Architektur ist einzigartig in ihrer Schlichtheit und Funktionalität. Gleichzeitig sind sie aber auch sehr robust und widerstandsfähig – genau wie die Menschen, die hier leben! Die Gebäude sind meist rechteckig und einfach gehalten, oft mit weiß getünchten Wänden und schwarzen Dachschindeln. Die Fenster sind klein und quadratisch, um so viel wie möglich vom kalten Wind abzuhalten. Ostfriesische Häuser haben häufig große Vorder- und Rückseiten, um Platz für die vielen Gäste zu bieten, die man in dieser Region beherbergt. Auch die Türen sind meist sehr groß, um möglichst viel Licht ins Haus zu lassen. Ostfriesland ist bekannt für seine Windmühlen, Bauernhöfe und Fachwerkbauten. Aber auch die Stadthäuser in Aurich, Emden und Leer sind einen Besuch wert.
Klompen
Ostfriesen sind stolz auf ihre traditionellen Holzschuhe, genannt Klompen. Diese unbequemen Schuhe sind aus einfachem Holz geschnitzt und mit einem Riemen über dem Spann befestigt. Sie sind für die kalten, nassen Winter in Ostfriesland ideal, da sie das Fußgewölbe warm halten. Klompen sind so etwas wie ein Wahrzeichen der Ostfriesen und es gibt sogar ein berühmtes Gedicht über sie.
„Klompen, Klompen, trampel, trampel,
durch den Matsch, durch den Schlamm.
Klompen, Klompen, stapf, stapf,
durch den Regen, durch den Sturm.
Aber wenn ich abends nach Hause komme,
bin ich froh, meine Klompen auszuziehen.“
Dieses Gedicht spiegelt die Meinung vieler Ostfriesen wider, die ihre Klompen zwar als praktisch und funktional empfinden, aber nicht unbedingt als modisch oder attraktiv. Dennoch sind diese unbequemen Schuhe ein wichtiger Teil der ostfriesischen Kultur und Tradition.
Ostfriesischer Humor
Ostfriesen sind bekannt für ihren trockenen Humor. Wenn man einen Ostfriesen fragt, was er am meisten an seiner Heimatregion mag, wird er wahrscheinlich antworten: „Die Menschen hier sind so herzlich und humorvoll!“
Ostfriesischer Humor ist oft sehr trocken und zynisch. Die Menschen hier neigen dazu, die Dinge aus einer anderen Perspektive zu betrachten und oft die Absurdität der Situationen zu betonen.
Einige Leute sagen, dass Ostfriesischer Humor nur etwas für die Einheimischen ist. Aber wenn man sich einmal an den Humor gewöhnt hat, kann man ihn auch genießen.